Unsere Welt verändert sich ständig – und mit ihr auch unsere Sprache. Ob neue Erfindungen, kulturelle Trends oder gesellschaftliche Entwicklungen: Dass wir uns über diese Dinge austauschen können, liegt an der Lebendigkeit und Anpassungsfähigkeit unserer Sprache. Wäre sie dagegen ein unveränderliches Konstrukt, hätten wir für viele Situationen unseres heutigen Lebens schlicht keine Worte. Genauso wie sich unser Sprachschatz ständig um neue Ausdrücke erweitert, gibt es auch den umgekehrten Fall: dass gewisse sprachliche Gewohnheiten nicht mehr der Zeit entsprechen und allmählich durch andere abgelöst werden.
Der Zweck einer fairen Sprache
Ein sehr aktuelles und viel diskutiertes Beispiel, das für uns in der deutschen Sprache sehr präsent ist, ist das sogenannte generische Maskulinum: Ein grammatikalisch männlicher Ausdruck (= Maskulinum) wird als allgemeingültiger Oberbegriff (= generisch) für Personen unterschiedlichen Geschlechts verwendet. Aus Studien ist inzwischen jedoch bekannt: Beim Hören oder Lesen des generischen Maskulinums haben viele Menschen automatisch einen Mann vor Augen. Andere Personen mögen zwar „mitgemeint“ sein, nur kommt das beim Gegenüber nicht immer so an. Und genau hier setzt die als „Gendern“ bekannte Methode an, die ein Bestandteil der fairen Sprache ist.